Dortmund und sein Wald: Rückzugsort für Rehe, Eulen und Menschen
Dortmund hat nur ganz wenig Wald. Glaubst du sofort, woll*? Ruhrgebiet und so… Aber tatsächlich hat Dortmund jede Menge Wald, er heißt bloß meistens nicht so.
Die Wälder in Dortmund heißen Süggel, Bittermark, Reichsmark, Niederhofer Holz, Kurler Busch und, und, und. Okay, den Schwerter Wald und den Rahmer Wald hätten wir dann auch noch. Aber egal, ob Wald, Holz oder Busch: Wenn du Waldspaziergänge magst, hast du reichlich Möglichkeiten, eine ruhige Zeit unter Bäumen zu verbringen.
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Das Niederhofer Holz: Dortmunds einziger Urwald
Der wohl urwüchsigste Wald im Stadtgebiet ist das Niederhofer Holz zwischen Dortmund-Wellinghofen und -Höchsten gelegen. Der östliche Teil dieses kleinen Waldes wird nämlich kaum bewirtschaftet. Der Grund ist profan und ein bisschen gruselig: Während des Krieges befand sich im Niederhofer Holz ein Munitionsdepot. Das wurde gesprengt, und die Splitter landeten in den Bäumen. Die Reste der Bunkeranlagen kannst du heute noch sehen.
Reichsmark und Bittermark: Die Lunge des Dortmunder Südens

Dortmunds größtes Waldgebiet besteht aus der Bittermark und der Reichsmark. Die Bittermark ist von Wegen durchzogen. Auf einer großen Lichtung befindet sich zudem ein Mahnmal, das an ein Massaker der Nazis an Karfreitag 1945 erinnert.
Menschen mit Hunden oder in Laufschuhen, auf Mountainbikes oder in Wanderschuhen bevölkern die hügelige Bittermark zu jeder Jahreszeit. Durchschnitten wird der Wald von der Autobahn 45. Das ist aber kein Problem beim Wandern oder Radfahren, denn die „Sauerlandlinie“ verläuft hier auf zahlreichen Brücken, kann also unterquert werden.
Im Süden geht die Bitter- in die Reichsmark über. Dieser Wald erstreckt sich quasi bis an die Ruhrklippen in Syburg.
Süggel, Rahmer Wald, Kurler Busch - nicht nur der Süden ist grün
Sollte deine Unterkunft eher im Nordwesten oder Nordosten der Stadt liegen, musst du keinesfalls auf einen Waldspaziergang verzichten. Auch dort gibt es Waldgebiete, die jedoch anders als ihre Kollegen im Süden flach sind. Für gemütliche Spaziergänge oder kleine Ausflüge mit dem Rad sind sie also bestens geeignet.
Vorsicht, Wildwechsel! Rehe sind keine Seltenheit
Obwohl Dortmunds Wälder so stark frequentiert werden, finden sich zahlreiche Rehe in ihnen. Meist verstecken sich die Tiere sehr gut, aber es kann dir auch passieren, dass dir beim Joggen unverhofft eine Herde begegnet oder ein einzelnes Tier mitten auf dem Weg steht und erst einmal schaut, wie du so drauf bist, bevor es sich vorsichtshalber ins Unterholz trollt.
Keine Angst musst du vor Wildschweinen haben. Während andere Städte von den Schwarzkitteln heimgesucht werden, hat Dortmund Dank des Autobahnrings, der Ruhr und des Dortmund-Ems-Kanals noch Ruhe vor Keiler, Bache und Frischling.
Schon gewusst?
Nach Kriegsende sprengten die Alliierten die Munition, die sie in den Bunkern im Niederhofer Holz gelagert hatten. Die Folge: Die umstehenden Bäume wurden mit Tausenden Splittern gespickt. Wenn du die Bäume in der Nähe der Bunker genau ansiehst, kannst du die Narben in der Rinde erkennen. Im Sägewerk könnte ein Granatsplitter, der in einem Baum steckt verheerenden Schaden verursachen. Darum darf der Wald im Niederhofer Holz mehr oder weniger ungestört wuchern.
* woll = nicht wahr; bestätigend